Lotussitz, Räucherstäbchen, Kerzenschein, spezielle Kleidung - das alles braucht es nicht zum Meditieren. Doch wie gehts denn richtig? Was muss man als AnfängerIn beachten, damit eine Meditation Ihre Wirksamkeit entfaltet? Ich gebe Ihnen gerne ein paar Tipps... damit Sie hier und jetzt starten können.
Wie lange soll ich meditieren und wann ist der beste Zeitpunkt?
Wann, wie lange und wie oft? Ehrlich: es gibt keine korrekte Antwort.
Eine Mindestdauer gibt es nicht, für Einsteiger werden oft ca. 20 -30 Minuten empfohlen. Es geht aber auch kürzer. Und genau das möchte ich Ihnen mit der geplanten Serie von calmly-MiniMeditationen zeigen. Denn - ein paar Minuten findet man immer, Ausrede zwecklos!
Kommen wir noch kurz zum "Wann". Auch da: es gibt keinen besten Zeitpunkt. Grundsätzlich gilt je früher am Morgen man meditiert, desto eher kann man den Tag positiv beeinflussen. Persönlich finde ich aber auch die Mittagspause sehr geeignet oder auch die Zeit zwischen Büro und Zuhause lässt sich optimal für eine kurze Auszeit nutzen.
Für Anfänger ist es hilfreich, das Meditieren als festes "Ritual" im Alltag einzubetten, so wie Duschen oder Zähneputzen.
Wo soll ich meditieren?
Bezüglich Ort können Sie sich natürlich einen besonders schönen Platz in der Wohnung herrichten. Vielleicht eine Sofaecke wo morgens oft die Sonne drauf scheint. Die calmly-Meditationen lassen sich aber auch super am Schreibtisch, unter der Dusche oder im Zug machen. Viel zentraler als der Ort ist beim Meditieren eine gewisse Regelmässigkeit. Lieber täglich 5 Minuten als einmal alle zwei Wochen 45 Minuten.
Sitzen, liegen oder stehen?
Zu empfehlen ist das Sitzen mit geradem Rücken. Zu Beginn kann es sein, dass Sie sich etwas verspannen. Bleiben Sie dran, lockern Sie immer wieder die Schultern. Mit der Zeit können Sie entspannt und trotzdem aufrecht sitzen. Die Hände liegen auf den Knien oder im Schoss. Wichtig ist, dass Sie frei und in Ihrem Rhythmus atmen können. Legen Sie schweren Schmuck, Uhr oder Brille ab, öffnen Sie den Hosenknopf. Natürlich kann auch im Liegen meditiert werden. Z.B. bei Yoga Nidra.
Legen Sie sich bequem auf den Rücken und lassen Sie die Füsse locker nach aussen fallen. Die Arme liegen neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach oben.
Sowohl im Sitzen wie auch im Liegen können die Energien in der Wirbelsäule frei fliessen.
Die eingenommene Körperhaltung sollten Sie möglichst beibehalten und sich für die Zeit der Meditation nicht mehr bewegen - auch wenn es kribbelt oder juckt.
Je stiller Sie den Körper halten, desto ruhiger wird Ihr Geist.
Ich werde Ihnen auch Kurzmeditationen vorstellen, die Sie im Stehen machen können. Z.B. wenn Sie im Bus keinen Sitzplatz mehr haben oder an der Kasse warten müssen. Einfach probieren.
calmlyMeditation#1
In der ersten calmlyMeditation stelle ich Ihnen die Riechmeditation vor. Oftmals achten wir nur auf Düfte oder Gerüche wenn sie unangenehm sind. Die Abgase, der Hundekot, der Sitznachbar nachdem er seine Zigarette ausgedrückt hat. Die angenehm duftenden Gerüche nehmen wir oft nur beiläufig wahr. Oder wann haben Sie das letzte Mal ganz bewusst den Duft Ihres Dusch-Gels oder Ihrer Body-Lotion eingeatmet? Oder mit voller Achtsamkeit an einer Blüte oder an einer Frucht gerochen?
Probieren Sie das doch mal.
1. Nehmen Sie eine entspannte Haltung ein und atmen Sie ein paar Mal ein und aus.
2. Versuchen Sie dann beim nächsten Einatmen den naheliegendste Duft wahrzunehmen. Ganz egal ob Sie in der Dusche stehen oder für einen Moment auf dem Balkon sitzen.
3. Nehmen Sie den Geruch mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit wahr. Was riechen Sie? Woraus setzt sich der Geruch zusammen? Verändert er sich wenn Sie tief einatmen oder nur flach einatmen? Verändert er sich, wenn Sie den Mund ein wenig öffnen?
Je nach dem wo Sie sich befinden und wie lange Sie dafür Zeit haben, können Sie die Augen schliessen oder nicht.
4. Geniessen Sie den Duft wenn er für Sie angenehm ist. Versuchen Sie unangenehme Düfte neutral zur Kenntnis zu nehmen ohne sie zu bewerten. (nicht "Zigarettengestank" sondern nur "Zigarette")
Es ist, wie es ist. Es riecht, wie es riecht.
5. Kommen Sie aus der Meditation zurück, indem Sie wieder ein paar Mal tief ein- und ausatmen.
Viel Spass beim Ausprobieren!
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