top of page
calmly

Eltern-Burnout: der 5-Punkte Plan gegen Stress

Aktualisiert: 26. März 2020

Wer kennt ihn nicht, den täglichen Spagat zwischen Mutter/Vatersein und Beruf?

Eine Familie zu haben ist zwar oft wunderschön, aber streckenweise auch ganz schön anstrengend. Wenn eine Krise droht, ist es hilfreich einen "Notfallplan" bereit zu haben, welcher nur gezückt werden muss. Ich habe hier meine persönlichen Tipps zusammengestellt.



1. Multi-Tasking vermeiden & Prioritäten setzen

Kunde X wartet auf eine Antwort, der Arzttermin sollte dringend bestätigt werden. Und eigentlich wollte ich heute noch die Büroarbeit erledigen und die liegengebliebenen Rechnungen bezahlen. Der Rasen sollte gemäht werden und das Haus sieht aus, wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Ach ja, und Milch hatte es schon am Morgen keine mehr.

Manchmal werde ich von meiner eigenen To do-Liste überrollt. Dann geht nichts mehr. Die Alarmglocke schrillt so laut, dass ich Kopfschmerzen bekomme. In solchen Situationen ist es hilfreich, sich hinzusetzen, die Gedanken zu sortieren, die nächsten Schritte zu planen und vor allem: zu priorisieren!

Was sollte ich dringend heute noch erledigen? (Kundenmail, Milch) - was kann bis morgen warten? (Terminbestätigung, Rechnungen, Haushalt) und was kann ich delegieren? (Rasen)

Mir gelingt das am besten, wenn ich mir diese Punkte kurz auf einen Zettel notiere und einen Plan erstelle. Dann wird eines nach dem anderen erledigt oder delegiert und schliesslich abgehakt. Check.


2. Ausgleich schaffen

Als Eltern sind wir gegenüber unseren Kindern dauernd in der sogenannt "fürsorglichen Position". Das heisst, wir sind die Starken, die Beschützer, stets bemüht die Bedürfnisse des Nachwuchses zu befriedigen.

Doch was ist eigentlich mit unseren Bedürfnissen, wer befriedigt diese? Als Mutter oder Vater bin ich selber dafür verantwortlich mir diesen Ausgleich zu schaffen, aufzutanken, um wiederum für die Kinder dasein zu können. Wie man diese Balance findet ist sehr individuell.

Einige bauen Spannungen ab, indem sie sich körperlich bewegen, Sport machen, Tanzen oder im Garten wirken.

Andere widmen sich sich eher kreativen Tätigkeiten, wie dem Malen, Singen oder Backen.

Wiederum andere finden den Ausgleich in ruhigeren Hobbies wie Lesen, Musik hören, Spazieren oder Meditieren.

Ganz egal was es ist, was mich am meisten befriedigt, wichtig ist, dass ich diesen Ausgleich regelmässig suche und mir auch gönne.


3. Achtsam leben & Entspannung lernen

Unabhängig davon, welchen Ausgleich man für sich selber etabliert, finde ich es persönlich wichtig, dass man auch lernt sich zu entspannen. Auf aktive Phasen sollten Ruhe und Erholung folgen.

Wer seine Anspannungen regelmässig abbaut, zum Beispiel mittels Yoga Nidra oder Meditation fühlt sich gesünder und wacher. Man wird gelassener und reagiert und entscheidet in hektischen Momenten überlegter.

Es lohnt sich, sich seine eigene Insel zu schaffen, auf welche man sich zurückziehen kann - auch nur für ein paar Minuten pro Tag. Auch nehme ich mir jeden Tag vor, zu versuchen ein kleines bisschen mehr im Moment zu leben. Das was ich gerade tue, ganz bewusst zu tun. Ohne an später zu denken. Es hilft ungemein, die Hektik hinter sich zu lassen und mehr Gelassenheit im Alltag zu etablieren.


4. Hilfe annehmen / sich vernetzen

Ein afrikanisches Sprichwort sagt, es brauche ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Eigentlich stimmt das. Nur leben wir heute nicht mehr in solchen Stämmen oder Grossfamilien. Wir versuchen, alles in der Kleinfamilie alleine zu managen. Dass das irgendwann im Chaos endet ist klar. Drum mein Rat: In belastenden Situationen vertraute Personen um Rat oder Hilfe bitten. Die Nachbarin fragen, ob sie nicht ein paar Dinge mit einkaufen könnte, das Gotti daran erinnern, dass doch mal noch ein Übernachtungs-Abenteuer geplant war oder den Grosspapa einspannen, mit den Kids eine ausgedehnte Velotour zu unternehmen. Durch die paar "Freistunden" entsteht Entlastung - das wiederum gibt Raum, aktiv zu agieren, statt zu reagieren.

Sehr oft hilft auch der direkte Austausch mit anderen Müttern oder Freundinnen. Beim gemeinsamen Kafi-Schwatz findet man heraus, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist, kann sich mit Tipps vielleicht gegenseitig unterstützen oder tut einfach seiner Seele mal wieder etwas Gutes.


Übrigens: der Austausch via Social Media ist viel weniger befriedigend als ein Treffen in der realen Welt.


5. Selbstliebe pflegen

Wir Mütter und Väter geben jeden Tag unser Bestes. Und wir leisten viel.

Trotzdem plagt uns regelmässig das schlechte Gewissen. Wenn ich nicht daheim bin, fühle ich mich dem Kind gegenüber schuldig. Wenn ich früher aus dem Büro gehe oder die Mails auf morgen verschiebe, habe ich den Kunden gegenüber ein schlechtes Gewissen. Wie ein Damoklesschwert schwebt das schlechte Gewissen stets über uns. Das Problem: wir machen es uns selber. Wir stellen diese hohen Ansprüche an uns selbst. Wir denken, die Gesellschaft, der Partner, die Firma, die Kinder erwarten stets eine perfekte Performance. Bullshit. Niemand ist in der Lage stets perfekt zu sein. Wir müssen lernen, das schlechte Gewissen zu bekämpfen, unsere Schwächen zu akzeptieren und uns und unsere Leistungen endlich mit mehr Selbstbewusstsein und Selbstliebe anzuerkennen.


Mehr zum Thema Eltern-Burnout und den Wegen aus der Erschöpfung:

Am 27. Juni 2020 gebe ich in Winterthur einen Workshop dazu.

14.00 - 17.00 Uhr im Herz an Herz.

Anmeldung: hello@calmly.ch


230 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page